Vorwort

Trotz vielfältiger Bemühungen wird die „Rote Liste" der gefährdeten Pflanzen- und Tierarten immer länger, nimmt die Vielfalt unserer Fauna und Flora immer mehr ab. Die Ursache hierfür liegt hauptsächlich im drastischen Rückgang artgemäßer Lebensräume, bedingt durch die vielfältigen Eingriffe des Menschen in Natur und Landschaft. Artenschutz ohne Biotopschutz ist zum Scheitern verurteilt, denn eine Tier- oder Pflanzenart kann in freier Natur nur erhalten werden, wenn ihr Lebensraum, also ihre Lebensgrundlage bewahrt bleibt. Dies setzt die Inventarisierung aller wichtigen Lebensräume durch eine ökologische Bestandsaufnahme voraus. Nur was man kennt, kann man auch schützen.

Im Jahre 1989 wurde deshalb für Salach als eine der ersten Gemeinden im Kreis Göppingen eine Biotopkartierung und Biotopverbundplanung auf Basis der Flurkarten 1:2.500 erstellt. Dieses "Biotopkataster" machte in einer Momentaufnahme deutlich, wo auf Markung Salach ökologisch bedeutsame Lebensräume und besondere Strukturen, aber auch Beeinträchtigungen von Landschaftsbild und Ökologie vorliegen. In einem Maßnahmenkatalog wurden Empfehlungen gegeben, wie Störungen beseitigt und neue, vernetzende Strukturen geschaffen werden können, um so die ökologische Wertigkeit der Gemarkung zu steigern. Diese Kartierung war damit eine wichtige Grundlage für die gezielte, naturverträgliche Entwicklung der Gemeinde.

Im Jahre 1999 und damit 10 Jahre später wurde die Biotopkartierung und Biotopverbund-planung aus dem Jahre 1989 wiederholt und damit aktualisiert. Es galt unter anderem festzustellen, wie sich die Markung aus ökologischer Sicht in den 10 Jahren entwickelt hat. Hierzu wurden Unterlagen ausgewertet und die gesamte Markung erneut begangen und alle im Jahre 1989 erfassten Biotope und Beeinträchtigungen vor Ort überprüft.

Nun, weitere 10 Jahre später, soll erneut Bilanz gezogen werden, diesmal über die zurück-liegenden 20 Jahre Biotopkartierung und Biotopverbundplanung. Wie schon bei der ersten Wiederholungserhebung im Jahre 1999 flossen auch diesmal aktuelle Unterlagen und Planungen ein, wurden alle bereits erfassten Biotope erneut überprüft und neue Biotope beschrieben. Während die beiden ersten Kartierungen jedoch noch „analog“ also mit Karte und Buntstift erstellt wurden, erfolgt die Darstellung diesmal „digital“, was entscheidende Vorteile hat. So ist diese Biotopkartierung und Biotopverbundplanung über das Internet allen Interessierten zugänglich; hinzu kommt, dass ein kostenintensiver und nur in begrenzter Auflage möglicher Druck von Text, Karten und Fotos dadurch entbehrlich wird.

Diese Neubearbeitung und Veröffentlichung der ökologischen Bestandsaufnahme 2011 war - wie in den Jahren 1989 und 1999 - nur mit Hilfe sachkundiger Bürgerinnen und Bürger möglich. Da auch die Ergebnisse zurückliegenden Kartierungen hier eingearbeitet sind, seien alle im Jahre 1989, 1999 und / oder 2011 Beteiligten genannt: Herr Arnold (Schwäbischer Albverein, flächenhafte Kartierung), die Herren Baas, Dannenmann, Lang, Lissak, Nägele und Nowak vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. Ortsgruppe Süßen und Umgebung (Biotope und Vogelarten), Herr Sick (Albverein, Pflanzenliste), Herr Walter (Schmetterlinge), Herren Hollnaicher und Pany (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland BUND Salach, insbesondere Feuchtgebiete, Amphibienwanderung, intensive Nachkartierung), Herr Kuthe (Pflanzenliste), Frau Riedel und Herr Heilemann (Pflanzenliste von Nr. 72), Herr Dangelmaier (Luftaufnahmen), Herr Mühleis (Obst- und Gartenbauverein) und Herr Schwarz (Revierförster). Ein besonderer Dank gilt auch Herrn Dörner, der in zeitraubender Kleinarbeit die beiden zurückliegenden Kartierungen sowie die 2011 festgestellten Änderungen digitalisiert und eine Veröffentlichung im Internet erst möglich gemacht hat. Dank gebührt zudem der Gemeindeverwaltung für ihre vielfältige Unterstützung und dem Land für die finanzielle Förderung im Rahmen der Landschaftspflegerichtlinie (LPR). Allen, die 1989, 1999 und 2011 an der Erarbeitung und Aktualisierung der ökologischen Bestandsaufnahme beteiligt waren, sei an dieser Stelle herzlich gedankt.

Diese Arbeit ist nicht nur eine Momentaufnahme für das Jahr 2011. Der Vergleich mit den Erhebungen aus dem Jahre 1989 und 1999, der die Veränderungen der Gemarkung während der letzten 20 Jahren zeigt, ist darüber hinaus eine wichtige Information für die künftigen Leitlinien einer naturverträglichen Gemeindeentwicklung. Diese vergleichende ökologische Bestandsaufnahme weist auch auf mögliche Konfliktpunkte mit anderen Nutzungsinteressen hin. Sie ist eine Entscheidungshilfe. Über die weitere Entwicklung haben die Entscheidungsträger der Gemeinde zu beschließen.

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