streuobstwiesen

Streuobstwiesen sind charakteristische Elemente unserer Kulturlandschaft. Sie sind nicht nur wegen ihrer Blütenpracht im Frühjahr eine Bereicherung der Landschaft, sondern stellen auch ökologisch wertvolle Lebensräume dar. Jeder, der eine Streuobstwiese pflegt, leistet einen wichtigen Beitrag zum praktischen Naturschutz.

Der Obst- und Gartenbauverein fördert die Erhaltung der Streuobstbestände. So führt er beispielsweise Kurse über Pflegemaßnahmen an Kern- und Steinobsthochstämmen durch und beteiligt sich mit 25 % an den Baumkosten im Rahmen der Förderung des Streuobstbaus durch die Gemeinde. Darüber hinaus hat der Verein zur Erhaltung ortsüblicher Obstsorten auf einer Wiese beim Kapfhof - wie in der Kartierung 1989 empfohlen - Obsthochstämme gepflanzt und mit den entsprechenden Sorten aufgepfropft. Die Erhaltung der Streuobstbestände wird von der Gemeinde jährlich finanziell unterstützt. Seit Einführung der Streuobstförderung im Jahr 1988 wurden den Bewirtschaftern von Streuobstwiesen Zuschüsse von über 170.000 € gewährt.

Leider hat sich in den letzten Jahren im Kreis Göppingen der Feuerbrand als gefährliche Bakterienkrankheit ausgebreitet. Längst sind nicht mehr nur Erwerbsobstanlagen betroffen. Auch in Streuobstbeständen wurden zunehmend Bäume befallen und mussten gerodet werden. Dieses "Baumsterben" hat in den zurückliegenden Jahren zu einer Beeinträchtigung des Lebensraumes "Streuobstwiese" geführt. Insbesondere ältere und oft landschaftsprägende Birnbäume sind ihm zum Opfer gefallen. Auch wenn der Feuerbrand aktuell an Brisanz verloren hat, sollten die Streuobstanlagen weiterhin beobachtet werden. Wird Feuerbrand festgestellt, ist rasches Handeln angesagt.

Auf Markung Salach findet man noch größere, zusammenhängende Streuobstflächen. Sie sind hier als wichtige Verbindung zwischen den Waldinseln (Biotopvernetzung) von Bedeutung. Die größeren Flächen liegen zwischen nordwestlichem Ortsrand und Kapfhof und entlang der Staufenecker Straße. Die restlichen Bestände sind kleinflächige Reste eines ehemals größeren Gürtels nördlich um den Ort und im Bereich der hängigen Stufe des Opalinuston zwischen Wald und tiefer gelegener Ebene. Zwar wurden verschiedentlich Obstbäume ersatzlos gerodet. In einigen Fällen wurde aber auch nachgepflanzt, beispielsweise im Rahmen von gemeindlichen Ausgleichsmaßnahmen. Insgesamt hat sich die Streuobstfläche seit 1989 durch Überbauung etwas verkleinert.

Empfehlungen:
  • Erhalt und Pflege der bestehenden Streuobstwiesen.
  • Einzelne alte und morsche Bäume dienen als Nist- bzw. Brutplatz und sollten erst entfernt werden, wenn sie zusammenbrechen.
  • Spritzmittel sollten so wenig wie möglich und nur bei Bedarf, keinesfalls aber prophylaktisch eingesetzt werden (Warndienst beachten).
  • An den in der Karte gekennzeichneten Stellen sollten im Sinne einer Biotopvernetzung Streuobstflächen ergänzt bzw. neu geschaffen werden.
  • Vom Feuerbrand befallene Bäume sind unverzüglich auszuschneiden und gegebe-nenfalls zu roden, um eine weitere Ausbreitung dieser Krankheit zu verhindern. Das Schnittgut sollte an Ort und Stelle verbrannt, und die Schneidwerkzeuge gründlich gereinigt werden. Das Schadbild ist charakteristisch. Sollten Zweifel bestehen, ob es sich bei einer Schädigung tatsächlich um Feuerbrand handelt, ist ein Fachmann (Obst- und Gartenbauverein oder Beratungsstelle für Grünordnung und Obstbau des Landratsamtes Göppingen) zu Rate zu ziehen.
  • Die Empfehlung aus der Kartierung 1989, bei Neupflanzungen neben den empfeh-lenswerten Wirtschaftssorten auch lokale und teilweise vom Aussterben bedrohte Sorten zu setzen, kann nicht mehr pauschal gegeben werden. Einige dieser Sorten sind stark feuerbrandanfällig, insbesondere einige Birnenarten, und sollten deshalb nicht gepflanzt werden. Bei beabsichtigten Neu- oder Ersatzpflanzungen sollte der Rat des Obst- und Gartenbauvereins oder der Beratungsstelle für Grünordnung und Obstbau des Landratsamtes Göppingen eingeholt werden.

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